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        Programm 2004

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Do 20. Mai 17.30   Vernissage der Ausstellung und Eröffnung Festival durch Stadträtin Ursula Stämmer SP
19.00   Gasoline / Benzina, von Monica Stambrini, Italien 2001, 90 Min.
21.00   Wild Side, von Sébastien Lifshitz, Frankreich 2004, 93 Min.
Fr 21. Mai 19.00   Lesbian Fun Shorts, 1999 - 2002, 90 Min.
21.00   Flammend' Herz, von Andrea Schuler und Oliver Ruts, D/CH 2004, 90 Min., Regisseure anwesend
Sa 22. Mai 19.00   Rebel without a Cause, von Nicholas Ray, USA 1955, 111 Min.
21.30   Event: Überraschungsfilm, ca. 60 Min.
23.00   Event mit Kay Ray: Androgyner Edelpunk aus Berlin, Kino Pix 1
24.00   Party mit SHE-J Sam Hobbit und DJ Chris im Kinofoyer bis 4.00 Uhr, Superhits von 80ies bis 2004
So 23. Mai 19.00   Lesbian Fun Shorts, 1999 - 2002, 90 Min.
21.00   E.K.G. Expositus, von Michael Brynntrup, Deutschland 2003, 101 Min., Regisseur anwesend
Mo 24. Mai 19.00   Podium zum Thema "Partnerschaftsgesetz" mit PolitikerInnen, Leitung: Brigitte Röösli und Rolf Trechsel
21.00   Rebecca, von Alfred Hitchcock, USA 1940, 125 Min.
Di 25. Mai 19.00   Gasoline / Benzina, von Monica Stambrini, Italien 2001, 90 Min
21.00   LesBiSchwules Kurzfilmprogramm, CH/D 2002 - 2003, ca. 70 Min.
Mi 26. Mai 19.00   Lesung, Sandra Wöhe liest aus "Lass mich deine Pizza sein" und "Mein lesbisches Auge"
21.00   E.K.G. Expositus, von Michael Brynntrup, Deutschland 2003, 101 Min.
Do 27. Mai 19.00   LesBiSchwules Kurzfilmprogramm, CH/D 2002 - 2003, ca. 70 Min.
21.00   The Girl, von Sande Zeig, F/USA 2000, 84 Min.
Fr 28. Mai 19.00   The Servant, von Joseph Losey, GB 1963, 114 Min.
21.15   Cachorro, von Miguel Albaladejo, Spanien 2004,99 Min.
Sa 29. Mai 19.00   The Girl, von Sande Zeig, F/USA 2000, 84 Min.
21.00   Rope / Cocktail für eine Leiche, von Alfred Hitchcock, USA 1948, 81 Min.
22.00   PinkPanorama - Abschlussparty im uferlos, Geissensteinring 14
 
 
   
   

Willkommen zu PinkPanorama 2004

Im Mittelpunkt steht dieses auch Jahr eine Reihe attraktiver Film-Neuigkeiten, die schwule, lesbische und transgender Lebenswelten auf die Leinwand bringen. Neu sind dieses Jahr zwei Kurzfilm-Programme, u.a. auch mit Schweizer Beteiligung.
Von den aktuellen Premieren, die einen vielfältigen Einblick in LesBiSchwules Leben von heute aufzeigen, schlagen wir mit einer 4-teiligen Retrospektive einen Blick zurück in die 40, 50, 60er Jahre. Dieser Blick zurück ist sowohl ein Stück Nostalgie, aber auch ein Blick auf eine Welt und Gesellschaft voller Zwänge und Ängste. Vieles in den Filmen kann frau nur zwischen den Zeilen lesen. Aber darin haben wir doch inzwischen Übung.
Neu in diesem Jahr ist der Pink Table im Kinofoyer, wo nach dem Film noch weiter diskutiert werden kann.
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen und gute Unterhaltung bei PinkPanorama 2004.

Christina Niederer, Marco Lehre, Peter Leimgruber
 

 
   
   

Ausstellung lesbischwuler KünstlerInnen

Kunstpanorama
Mo - Fr 15.00 - 21.00, Sa/So 17.00 - 21.00
Eintritt frei


Nachdem wir letztes Jahr an PINK PANORAMA die Wanderausstellung DER BUS zeigen konnten, präsentieren wir jetzt eine Kunstausstellung mit je 2 Künstlerinnen und 2 Künstlern.
Die Ausstellung findet im Kunstpanorama statt und ist während des Festivals täglich geöffnet.
Die Ausstellung und das Festival werden am 20. Mai um 17.30 (Auffahrt) eröffnet. Frau Stadträtin Ursula Stämmer (Sicherheitsdirektorin SP) wird eine Grussbotschaft des Luzerner Stadtrats überbringen.

Elmar Kurze

Als Künstler gehöre ich nicht zu denjenigen, die viel und gerne über ihre Kunst – in meinem Fall Ölbilder – schreiben oder sprechen. Nur soviel sei gesagt: Beim Malen versuche ich Empfinden auszudrücken, ein Empfinden, wofür das Bild bestenfalls Gehör schenken kann.
Meine Bilder male ich meist nach selbstfotografierten Vorlagen, die ich meistens ausschnittsweise benutze. Auch die Ausschnitte werden nicht eins zu eins umgesetzt. Ich setze sie mit monochromen Farben meist in schwarz-weisse Bilder um. Meine Kunst verstehe ich nicht als „schwule Kunst“,(Was ist das überhaupt?), auch wenn ich gelegentlich versuche, mein Schwulsein zu thematisieren.

Tina Z’Rotz

Meine Arbeiten basieren auf meinen eigenen, zentralen Anliegen und Motiven. Forschend und unruhig ist mein Blick im Bereich Gender und Geschlechterfragen. Wichtig sind mir ein Zusammenhang, eine Vernetzung und eine temporäre Verknüpfung meines eigenen Lebensgefühls. Meine drei Protagonistinnen und ich zogen für zwei Tage auf den Campingplatz. Wir hatten ein Kanu, genug zu essen und es regnete im Jahrhundert Sommer nur einmal, natürlich während unserem Dreh...
Doch das war gut so. Mit dem entstandenen Material bin ich dann an den Schnittplatz zurückgekehrt und es ist eine drei Kanal Installation entstanden.

Yvon Baumann

„Ananda is Ananda is Ananda“
Portraits aus der Drag King Serie, New York 1995 - 97, Zürich 2001

„Ich traf zum erstenmal einen Drag King in einer Bar im West Village. Sie stand alleine dort, beinahe schüchtern, aber gefasst und strahlend. Ich sage „sie“, weil ich nicht wirklich dachte, dass es ein Mann war, obwohl sie einen Schnauz, einen Anzug und eine Fliege trug, sehr gepflegt, wie aus einer anderen Zeit. Sie war diese Frau als Mann. Ich fühlte mich zu ihr hingezogen und fing ein Gespräch an. Dann fragte ich, ob wir in meinem Studio Aufnahmen machen könnten. Sie bejahte. Ihr Name war Moira.“

Jürg Benninger

Bin ich schwul, weil ich häkle oder häkle ich, weil ich schwul bin? Angenommen ich wäre ein strammer Hetero, würde ich dann Metallteile hämmern und schweissen? Mit Eisen habe ich schon gearbeitet und habe dabei tüchtig dreckige Finger bekommen. Für die Umsetzung meiner Ideen ist dieses Material aber zur Zeit unpraktisch, so kalt und hart. Seit vier Jahren schleiche ich durch Handarbeitsabteilungen von Kaufhäusern auf der Suche nach einer Strange Wolle eines ganz bestimmten Farbtones und werde meist sehr nett und hilfsbereit bedient. Am Anfang bin ich beim Erstehen einer Strange Wolle in der EPA genauso errötet wie beim Kauf eines Pornomagazins bei Beate Uhse. Jetzt ich bin Besitzer einer Nähmaschine, diverser Nähnadeln, 18 Häkelnadeln und von über hundert Strangen Wolle!

Vernissage der Ausstellung, Donnerstag, 20. Mai um 17.30 Uhr im Kunstpanorama


Elmar Kurze


Tina Z'Rotz


Yvon Baumann

Jürg Benninger
 
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Gasoline / Benzina

von Monica Stambrini, Italien 2001, 90 Min., I/d

„Gasoline“ ist die dichte, dramatische Erzählung von zwei jungen Frauen um die Zwanzig. Stella, dunkelhaarig und wild, hat keine Familie und führt ein ungebundenes Leben. Eleonora, die sich selber Lenni nennt, ist blond und kommt aus „gutem“ Hause. Stella und Leni lieben sich, doch dagegen steht Lennis bürgerliche Mutter, die alles daran setzt, diese Liebe zu zerstören. Die beiden Frauen versuchen, der tristen Situation zu entkommen.
Monica Stambrini wurde 1970 in Mountain View (USA) geboren. Sie studierte in Mailand und erwarb dort einen Abschluss im Fach Regie. In verschiedenen Funktionen wirkte sie bei italienischen Filmproduktionen mit. „Gasoline“ ist der erste lange Spielfilm von Monica Stambrini, ein lesbischer Thriller nach dem Buch von Elena Stancanelli. Sie ist bekannt geworden durch ihre lesbischen Kurzfilme, die nicht nur in San Francisco, sondern auch auf vielen anderen schwul-lesbischen Festivals zu sehen waren. Monica Stambrini bezeichnet „Gasoline“ als „statisches Road Movie“.

Gasoline / Benzina, Donnerstag, 20. Mai, 19.00 Uhr und Dienstag, 25. Mai um 19.00 Uhr

 
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Wild Side

von Sébastien Lifshitz, Frankreich 2004, 93 Min., F/d

TEDDY AWARD Berlin 2004 - Bester Gay Film

„Personen, die ausserhalb der üblichen Normen leben, ziehen mich an. Ich liebe Menschen am Rande, Menschen, die nicht in die Archetypen der Fiktion passen. Gleichzeitig bin ich mir bewusst, dass der Film mit drei stereotypen Minderheiten anfängt: eine transsexuelle Prostituierte, ein zielloser junger französischer Araber und Gelegenheitsstricher und ein illegaler russischer Immigrant.
Für mich ist Transsexualität nicht ein Thema, genau so wie Homosexualität kein Thema ist und ich möchte den Film nicht darauf reduzieren. Meine anderen Filme waren keine Filme über Homosexualität, aber mit Homosexualität, das ist ein Unterschied. Hier kommt Transsexualität vor, weil eine der Figuren transsexuell ist, aber das ist dann auch alles. Ich wollte diesen Zustand, die Natur der Dinge banalisieren. Ich wollte aus Stéphanies Phallus kein Ereignis machen, weshalb ich ihn ganz am Anfang zeigte: um diese Frage zu klären und keine Erwartung aufzubauen. Ich musste vom Thema weg kommen, um näher an die Figur zu gelangen. Ich wollte sie beim Leben beobachten, ihr ganzes Sein erfassen. Ich finde, sie strömt etwas sehr Geheimnisvolles aus: zugleich das Weibliche und die Reflexion des Männlichen aus ihrem Ursprung. Ich finde diese Mischung verstörend, aber auch wundervoll. Für mich persönlich war Stéphanie immer eine Frau.“ (Sébastien Lifshitz)

Wild Side, Donnerstag, 20. Mai um 21.00 Uhr


 
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Lesbian Fun Shorts

1999 - 2002, 90 Min., E/d

Sexy, lesbisch, witzig, frisch: Eine mitreissende Sammlung preisgekrönter lesbischer Kurzfilme, die garantiert für gute Laune sorgt!

D.E.B.S. von Angela Robinson
Vier Schülerinnen, die zugleich bestens ausgebildete Geheimagentinnen sind, müssen gegen eine Ex-Kollegin kämpfen, die nach der Weltherrschaft strebt.
HARTES BROT von Nathalie Percillier
Mensch und Maschine funktionieren perfekt in der Brotfabrik. Die Mädels sind auf Trab.
WEIHNACHTEN ZU HAUS von Frank Mosvold
Mutter stopft den Truthahn und Annie muss es endlich sagen. Und dann entwickelt das Fest sich ganz unerwartet...
BREAKING UP REALLY SUCKS von Jennifer McGlone
Hot Dogs, Poesie und Vibratoren spielen wichtige Rolle in dieser hochamüsanten lesbischen Beziehungskomödie.
SELMA & SOFIE von Mia Engberg
Die süsse Selma verliebt sich in ihre Schwimmlehrerin Sofie und denkt die ganze Zeit nur an Sex mit ihr. Enthält Unterwasser-Sexszenen und echte Gefühle.
DIE ZEHN REGELN von Lee Friedlander
Neu im Lesbenland oder schon ein alter Hase? Dieses selbstironische Überlebenshandbuch hilft in allen Zweifelsfällen lesbischer Benimmfragen auf dem Weg zur Angebeteten.
4 P.M. von Sam Bakhurst & Lea Morement
Was tust du, wenn du bis 16 Uhr die Wohnung deines One-night-stand verlassen haben musst, aber die Tür verschlossen ist?

Lesbian Fun Shorts, Freitag, 21. Mai um 19.00 Uhr und Sonntag, 23. Mai um 19.00 Uhr


 
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Flammend' Herz

von Andrea Schuler und Oliver Ruts, Deutschland/Schweiz 2004, 90 Min., D

Preis auf der Berlinale 2004 Dialogue en Perspective

Flammend' Herz ist ein deutsch-schweizerischer Dokumentarfilm. Er erzählt die Geschichte dreier 80 - 90 Jahre alter Männer, die eine gemeinsame Leidenschaft verbindet: Tatoos! Bevor Tatoos zum Massenphänomen und salonfähig wurden, gab es eine Zeit als Tätowierte - ähnlich wie Homosexuelle - als Aussenseiter und Verbrecher galten. Somit ist der Film auch ein Stück schwuler Kulturgeschichte.

Der Film erzählt die Tätowierfreundschaft dreier ungleicher Männer. Zahlreiche Grossaufnahmen würdigen ihren Körperschmuck, kaum ein Stück Haut, das nicht verziert ist mit barbusigen Frauen, phallischen Symbolen oder nackten Männerärschen à la Tom of Finland. Out and proud, Stolz und Vorurteil: in zahlreichen Interviewpassagen teilen die Dokumentierten mit, dass sie sich schon damals „frei und nicht gehemmt“ fühlten und der gesellschaftlichen Verachtung trotzten.

Flammend' Herz, Freitag, 21. Mai um 21.00 Uhr, Regisseure anwesend
 
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Pink Classics Panorama

LesBiSchwules Leben in Filmklassikern ist ein Kapitel für sich. Durch die zeitliche Distanz von 40 oder 50 Jahren sind unsere Sinne geschärft worden für Feinheiten, die unsere Eltern oder Grosseltern noch nicht realisiert haben. Die 4 Filme unserer Reihe sind gleichzeitig auch SchauspielerInnen-Filme, die von überragenden Leistungen leben (James Dean, Joan Fontaine, Natalie Wood, Laurence Olivier, James Stewart, Farley Granger und Dirk Bogard. Lezterer war selber schwul).

REBEL WITHOUT A CAUSE / DENN SIE WISSEN NICHT, WAS SIE TUN
von Nicholas Ray, USA 1955, 111 Min., E/d,f

Jim Stark (James Dean 1931-1955) ist ein sensibler, verschüchterter, aber auch trotziger und rebellischer Junge, der versuchen muss, in einer neuen Stadt Anschluss zu finden und sich gleichzeitig in einer Welt zurechtzufinden, die ihn nicht versteht. Er formuliert seinen Protest ganz ohne Resignation und verkörpert gleichzeitig eine Art Reinheit und Strenge, die die Sympathie des Zuschauers gewinnt.
James Dean schuf damit eine Figur, mit der sich die ruhelose junge Generation seiner Zeit identifizieren konnte. Er wurde denn auch sofort unglaublich populär. Seine Kleidung und seine Manierismen wurden zu einer Mode, die über seinen Tod hinaus anhielt.
Zu einer Zeit als Prüderie und Zwänge noch vorherrschend waren, sprengte ein Film wie REBEL WITHOUT A CAUSE sämtliche Rahmen. Zum ersten Mal zeigten auch Männer Schwächen, sogar Homosexualität wird leicht angedeutet.

REBECCA von Alfred Hitchcock, USA 1940, 125 Min., E/d,f
Leidenschaftliche Liebe und Schuld vermischen sich nahtlos mit den typischen Attributen Hitchcocks: Schuld, Sexualität und Horror pur. Die Ausstattung ist überwältigend und die Besetzung spielt bis in die kleinste Rolle hervorragend (u.a. Joan Fontaine, Laurence Olivier). Eine junge Frau heiratet einen schönen Lord, den die Erinnerung an seine erste Frau Rebecca verfolgt, die auf rätselhafte Weise ums Leben gekommen ist. Die Hausdame Mrs. Danvers, die immer noch der toten Rebecca ergeben ist, bevormundet die neue Herrin und terrorisiert sie.
Der Film ist kein typischer Hitchcock, sondern eher um eine mit Suspense gewürtzte Variante des Aschenputtelmärchens. Die namenlose Heldin findet ihre Rolle erst durch Überwindung von Angst und eigener Hemmung. Gleichsam sind es nicht die Spannungsmomente, die den Zuschauer gefangen nehmen, sondern die grosse Menschlichkeit in der Darstellung der Personen.

THE SERVANT von Joseph Losey, GB 1963, 114 Min., E/d,f
Mit seiner herausragenden Darstellung des dekadenten Hausdieners in Loseys Pinter-Verfilmung THE SERVANT gelang Dirk Bogarde 1963 der internationale Durchbruch. Nach drei weiteren Filmen unter der Regie von Joseph Losey erregte er vor allem 1971 mit seiner Interpretation des Gustav von Aschenbach in Viscontis Thomas-Mann-Adaption MORTE A VENEZIA Aufsehen. Seines guten Aussehens wegen wurde er oft in romantischen Geschichten mit dem männlichen Part betraut und entwickelte sich so zum regelrechten Frauenschwarm.
Ein junger, labiler Mann mit Vermögen stellt einen Butler ein, der sich bald unentbehrlich macht. Langsam verkehren sich die Machtverhältnisse ins Gegenteil. Der Diener wird zum Vormund seines Herrn, dringt systematisch in dessen Privatsphäre ein und macht ihn schließlich zur willenlosen Marionette, die ohne den 'Diener' nicht mehr lebensfähig ist.
„Das Thema von THE SERVANT ist die zerstörende Gewalt, die in dem Versuch liegt, nach veralteten und falschen Prinzipien zu leben, Prinzipien, bei denen der Verstand zwar sagt, dass sie veraltet sind, die wir aber gefühlsmässig immer noch als Leitfaden betrachten.“

ROPE / COCKTAIL FÜR EINE LEICHE
von Alfred Hitchcock, USA 1948, 81 Min., E/d,f

An einem Sommerabend in einem New Yorker Appartement erwürgen 2 junge Homosexuelle „nur so“ einen College Kameraden und verstecken die Leiche in einem Schrankkoffer, wenige Minuten vor einem Cocktailempfang. Auch ihren alten Universitätsprofessor (James Stewart) haben sie eingeladen, dem gegenüber sie sich nach und nach verraten. Am Ende des Abends muss der Professor, fassungslos, seine ehemaligen Schüler der Polizei ausliefern.
Schwarzer Humor, ein misantrophes Weltbild und ein paar fein gesetzte Suspense-Tupfer ergeben einen typischen Hitchcock. Übrigens sein erster Farbfilm, dessen Technicolorpalette er bereits deutlich emotional umzusetzen weiss.
Darüber hinausgehend hat der Film eine filmhistorische Besonderheit. Hitchcock hat versucht, dem Zuschauer zu suggerieren, ohne einen einzigen Filmschnitt während den 81 Minuten auszukommen. Der filmische Trick ist ihm gelungen!

Rebel without a Cause, Samstag, 22. Mai um 19.00 Uhr
Rebecca, Montag, 24. Mai um 21.00 Uhr
The Servant, Freitag, 28. Mai um 19.00 Uhr
Rope / Cocktail für eine Leiche, Samstag, 29. Mai um 21.00 Uhr


Rebel

Rebecca


The Servant
 
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E.K.G. Expositus

von Michael Brynntrup, Deutschland 2003, 101 Min., D

In das Neuköllner Immanuel-Kant-Krankenhaus wird ein Patient eingeliefert. Eine bildergeile Journalistentunte ist mit ihrem TV-Team vor Ort, im OP hantiert Oberschwester Transe. Nackte Männer vögeln wie Todesengel poetisch in der Ecke, selbst die Ärzte kopulieren auf dem OP-Tisch. Exitus und Expositus, Tod und Selbstdarstellung: Wie weit liegen sie auseinander, welche Grenzen setzen Moral und Medien?
„ E.K.G. untersucht die Nachhaltigkeit (bzw. Vorläufigkeit) von Erwartungshaltungen in Film und Fernsehen. E.K.G. ist ein dramatischer Film und ein experimentelles Spiel.
Ich begreife experimentellen Film als Selbstreflexion: formal als „Metafilm“ (Film über Film), und inhaltlich als „persönlichen Film“. Mit der gebotenen Selbstironie begreife ich experimentellen Film als persönliches Engagement. In meinen Arbeiten gehe ich darum immer von meinem persönlichen, überschaubaren, direkten und unmittelbaren Umfeld aus, und komme vorn dort zum allgemeinen, manchmal sehr abstrakten Themen, Stoffen und Inhalten.“ (Michael Brynntrup)

E.K.G. Expositus, Sonntag, 23. Mai um 21.00 Uhr und Mittwoch, 26. Mai um 21.00 Uhr

 
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Podium zum Thema "PartnerInnenschaftsgesetz"

Leitung: Brigitte Röösli, Lesbenorganisation Schweiz LOS und Rolf Trechsel, Pink Cross

Auf dem Podium:
Claude Janiak, Nationalrat SP, BL
Helen Leumann-Würsch, Ständerätin FDP, LU
Rita Blättler, Grünes Bündnis Luzern
Felix Müri, Nationalrat SVP, LU
Ida Glanzmann, Präsidentin CVP Frauen Schweiz

Das Partnerschaftsgesetz im Gespräch mit VertreterInnen aller Parteien. Das Gesetz verlangt die Einführung einer eingetragenen Partnerschaft für lesbische und schwule Paare. Der Nationalrat hat die Vorlage im Herbst 2003 mehrheitlich positiv behandelt. Wie wird sich demnächst der Ständerat verhalten?
Die Rechtskommission des Ständerates hat das Gesetz passieren lassen. Wird im Falle einer Zustimmung der Kleinen Kammer das Referendum ergriffen? Kommt es überhaupt zu Stande? Wenn Ja, wie werden sich Herr und Frau Schweizer an der Urne verhalten? Strittige Fragen sind in der Vorlage ungelöst, wie z.B. die Adoption.

Das Podium, Montag, 24. Mai um 19.00 Uhr im stattkino, Eintritt SFr. 10.-
 
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Kurzfilmprogramm

Eine Auswahl an Lesbischwulen Kurzfilmen von 2002 bis 2003
2002 - 2003, 90 Min., D/Schweizerdeutsch

SUMMER ZMORGE von Samira Zingaro, CH 2003, 10 Min.
Hochsommer in der Stadt: Simone lädt ihre (Ex-) Freundin Isabel zu einem gemütlichen Brunch auf ihrer Dachterrasse ein. Im Folgenden scheint das Frühstück weniger wichtig zu sein als ihr intimes Gespräch über die weibliche Orgasmusvielfältigkeit und die Schwierigkeit der Frauen, zu kommen.

FRÜHSTÜCK? von Alexander Pfeuffer, D 2002, 13 Min.
Boris liebt Till.Till liebt auch Boris, doch leider ist Till eine Schlampe. Ob sich Till letztlich für Boris entscheiden kann? Ob Boris und Till finden, was sie suchen? Beim Frühstück werden wir es erfahren.

SCHLORKBABIES AN DER RASTSTÄTTE von Petra Biondina Volpe, CH 2002, 14 Min.
Baby ist fünfzehn und Anna Sara ist vierzehneinviertel – zusammen mit Babys Vater rasen sie über die Autobahn. Baby und Anna Sara mögen Austern und andere leckere Häppchen in schicken Restaurants. Babys Vater will aber noch ein Kännchen Mokka in der Raststätte – währenddessen vergnügen sich Baby und Anna Sara im Wald.

FOTOSTAR von Michele Andina, CH 2002, 14 Min.
Der Fotolaborant Konrad weiss, dass er ein Tagträumer ist. Als er eines Tages seinen Traummann auf einem gerade entwickelten Kundenbild sieht, befindet er sich Augenblicke später in einer einsamen Berghütte mit ihm.

SICHTWEITEN von Samira El-Maawi, CH 2003, 7.5 Min.
Was ist eine Lesbe? ZürcherInnen antworten.
"Eigentlich ist alles klar, da sind sich alle einig, ob homosexuell oder heterosexuell. Und was ist, wenn das festgefahrene Bild hinterfragt wird – Ärgere ich mich dann oder muss ich sogar lachen? Bestimmt sich die Wahrheit aus der Sicht des Klischees oder verstellt das Klischee die Sicht auf die Wahrheit?"

S’NÖCHSCHTMOL von Lawrence Grimm, CH 200?, 7 Min.
Ein junger Mann verliebt sich unsterblich in einen Unbekannten, setzt alles daran ihn kennenzulernen und erkennt dabei, dass seine romantischen Träume nicht ganz der knallharten Realität entsprechen.

Kurzfilmprogramm, Dienstag, 25. Mai, 21.00 Uhr und Donnerstag, 27. Mai um 19.00 Uhr



 
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Lesung mit Sandra Wöhe

Sandra Wöhe, als Tochter einer Indonesierin und eines Holländers 1959 in den Niederlanden geboren, ist diplomierte Krankenschwester und ausgebildete Publizistin.
In Zürich lebt sie nach freiberuflicher Tätigkeit als Journalistin und Redakteurin seit 1999 als selbstständige Autorin.

"Lass mich deine Pizza sein" ist die erste Romanveröffentlichung von Sandra Wöhe. Hier der Inhalt:
Die völlig normale Renate ist Altenpflegerin. Und Lesbe. Die täglichen Besuche bei der kauzigen Frau Müller, die trotz (oder wegen?) der vielen Tabletten, die ihr durch den selbstgerechten und bornierten Ehemann verabreicht werden, immer hinfälliger wird, setzen ihr emotional ziemlich zu. Und auch zu Hause in der Frauen-WG fehlt es nie an Spannung. Die neue Mitbewohnerin liebt Motorradfahren, laute Musik und Männer. Als sich Renate dann noch - eher zögernd und widerwillig - in eine "erdbeerfarbene Blondine" verliebt, ist sie kurz davor, die Fassung zu verlieren.
Sandra Wöhe wird weiter noch aus "Mein lesbisches Auge" lesen (erotische Kurzgeschichen von verschiedenen Autorinnen).
Anschliessend gibt es ein Gespräch, welches von Natalie Raeber geleitet wird.

mehr über Sandra Wöhe findest du hier...

Lesung mit Sandra Wöhe, Mittwoch, 26. Mai um 19.00 Uhr
 
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The Girl

von Sande Zeig, F/USA 2000, 84 Min., E/d

Girl meets girl. In einem Pariser Nachtclub begegnet eine junge Malerin einer rothaarigen Sängerin – Femme fatale, begehrenswert und geheimnisvoll, wunderschön und gefährlich. Eine amour fou um Sex, Liebe und Erotik beginnt, die keinen Raum für abweichende Gefühle zuläßt.
Heissblütig fallen die Frauen übereinander her, selten gab es Lesbensex kompromissloser und souveräner zu sehen, zumal beide noch eine andere Beziehung haben. Die Malerin bleibt weiterhin mit ihrer langjährigen Freundin zusammen, die Sängerin trifft sich mit Männern.
Das Chaos der Leidenschaften ist vorprogrammiert. Als dann auch noch ein zwielichtiger Fremder auftaucht, der die Sängerin zu bedrohen scheint und mit ihr verschwindet, gerät alles aus dem Ruder. Die zerstörende Logik der Begierde nimmt ihren Lauf...

"Da weht ein Hauch Rita Hayworth durch den Saal, den frau sich gern gefallen lässt. The Girl ist wunderbar gelungenes Genrekino: gefühlvoll, spannend und sinnlich." (Siegessäule)

The Girl, Donnerstag, 27. Mai um 21.00 Uhr und Samstag, 29. Mai um 19.00 Uhr

 
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Cachorro

von Miguel Albaladejo, Spanien 2004, 99 Min., Span./d,f

Bärenalarm! Für deren Liebhaber gibt’s hier was zu sehen. Alle Männer tragen Bauch und Bart. Auch beim Sex. Pedro ist ein attraktiver, schwuler Madrider Zahnarzt, hemmungslos und freizügig in seinen Beziehungen, niemanden als sich selbst verantwortlich. Pedro hat die ehrenvolle Aufgabe, seinen neunjährigen Neffen Bernardo zu hüten. Er muss sich von seinem fröhlichen Junggesellenleben in der Schwulenszene mit all ihren Darkrooms und Saunen verabschieden und sich mit völlig neuen Problemen auseinandersetzen: ein Kinderzimmer errichten, eine Schule aussuchen und vor allem ein Kind grossziehen, während dessen Nervenbündel von Mutter, Violeta, zwei Wochen in Indien verbringt.
Das klingt alles ein bisschen nach Almodóvar, ist aber bei weitem nicht so schrill inszeniert, sondern kommt als wohltuend gefühliger Familienfilm daher und liefert nebenbei nette Diskurse zwischen Onkel und Neffen über Homosexualität.
Cachorro ist die Geschichte einer Annäherung zwischen zwei Charakteren, wie sie auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein könnten. Es entspinnt sich in der gemeinsamen Herausforderung, durch Zusammenleben und ein wachsendes gegenseitiges Verständnis eine enge, von Freundschaft und Zuneigung getragene Beziehung.
Zur offiziellen Homepage des Films...

Cachorro, Freitag, 28. Mai um 21.15 Uhr


 

 

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