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Im Juni hat das Oberste US-Gericht Schwulen und Lesben in ganz Amerika erlaubt zu heiraten – die Freude darüber war  gross. Es war ein Urteil mit «Donnerschlag», wie es Präsident Barack Obama ausdrückte, hörbar in ganz Amerika – und weltweit. Zu einem Schlag ganz anderer Art holte im August der Churer Bischof Vitus Huonder aus. In seinem Kesseltreiben gegen die Homoehe erinnerte er an die biblische Todesstrafe für Schwule. Doch der Schlag ging daneben: die öffentliche Meinung in der Schweiz äusserte sich grossmehrheitlich schockiert. Kopfschütteln in der Schweiz – Jubel in den USA: In der westlichen Welt macht die gesellschaftliche Gleichstellung von LGBT-Menschen Fortschritte.

Doch wie sieht es für die einzelnen Menschen aus? Wie definieren Lesben, Schwule, Bisexuelle oder Transmenschen heutzutage ihren Lebensentwurf? Gibt es für sie Vorbilder, Menschen, die sie motivieren, anspornen, denen sie nacheifern wollen?

Wir haben das diesjährige PinkPanorama-Programm unter das Motto Vorbilder gestellt: Vorbilder – oder aber die Abwesenheit von Vorbildern – prägen mehrere Filme, die wir zeigen: So beispielsweise Freeheld, die Geschichte der 2006 verstorbenen New Yorkerin Polizistin Laurel Hester, die sich bis zuletzt für die Gleichbehandlung gleichgeschlechtlicher Lebenspartner/innen im Sterbefall einsetzte. Oder Stories of our Lives, eine schweizerische Erstaufführung. Darin werden kenianische LGBT-Jugendliche porträtiert, die ohne Vorbilder um ihre Identität ringen. Im Podium zum Thema diskutieren bekannte LGBT-Persönlichkeiten, die vielleicht andern ein Vorbild sein könnten.

Im übrigen gibt es auch dieses Jahr Leckerbissen zu geniessen, die ihr euch sich nicht entgehen lassen solltet: grosses Kino mit grossartigen Darsteller/innen: Cate Blanchett und Rooney Mara in Carol, Robin Williams in seinem letzten Film Boulevard und die eindrückliche Hommage von Peter Greenaway an Sergei Eisenstein, den sowjetischen Regisseur, der in Mexico seine schwule Erweckung erlebte.
Vorbildliches Kino!

Euer PinkPanorama-Team